Derzeit ist es am Bitburger Stadtrand in Richtung Mötsch sehr ruhig. Der ehemalige Wohnstandort der US-Streitkräfte steht leer und ist verlassen. Dort wo über 60 Jahre amerikanische Familien mit ihren Kindern in einem abgeschlossenen Quartier mit Kindergarten, Krankenhaus, Kino, Kirche, Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten gewohnt haben, befindet sich heute eine einsame Geisterstadt. Dies muss sich in Zukunft ändern. Mit dem Motor einer Landesgartenschau soll sich das Gebiet in einen neuen, nachhaltigen und innovativen Stadtteil verwandeln. Mehrere Ideen für eine Konversion des Geländes sind schon erarbeitet.
Bereits 2015 hatte sich die Stadt Bitburg in Partnerschaft mit dem Eifelkreis Bitburg-Prüm mit einem Landschaftspark auf dem Housing-Gelände als zentrale Ausstellungsfläche für die Landesgartenschau 2022 beworben. doch leider erhielt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler den Zuschlag und wird nun zur nächsten Gartenschau einladen.
Landesgartenschauen finden in Rheinland-Pfalz nur alle vier Jahre statt und sind in keinster Weise eine reine „Blümchenschau“. Neben der Anlage einer dauerhaften Parkanlage mit Spiel und Freizeiteinrichtungen würde eine Landesgartenschau auf dem Gelände der Housing die Konversion der Liegenschaft nachdrücklich fördern und darüber hinaus dauerhafte Impulse für die
Liegenschafts-, Stadt- und Regionalentwicklung geben.
Jetzt bietet sich erneut die Chance, eine Bewerbung abzugeben, um das Housing-Gelände im Rahmen einer Gartenschau nachhaltig zu entwickeln. Die Zeit ist allerdings knapp. Die Bewerbung muss bereits am 15. Oktober beim Ministerium abgegeben werden. Der Zweckverband Flugplatz Bitburg hat daher das Büro Planstatt Senner GmbH vom Bodensee mit der Erstellung einer Gartenschaukonzeption beauftragt. Das Büro hat langjährige Erfahrung bei der Begleitung von Bewerbungsverfahren und der Planung von Gartenschauen.
Im Bewerbungsverfahren für die Landesgartenschau-Eifel mit dem Housing-Gelände in Bitburg bildet ein Planungsworkshop, in dem das Areal noch einmal aus städtebaulicher und freiraumplanerischer Sicht unter die Lupe genommen wird, den Auftakt. Grundlage hierfür ist die 2018 erstellte Machbarkeitsstudie mit dem Ansatz, die Fläche unter dem Leitbild „Green-Tech-Cluster-Eifel“ zu entwickeln, wobei ein Teil des Gebäudebestandes erhalten bleiben soll.
Danach sind auch die Bürger im Eifelkreis gefragt, sich mit ihren Ideen für eine Gartenschau einzubringen. Auf der Internetseite www.Landesgartenschau-Eifel.de wird regelmäßig über den aktuellen Stand der Bewerbung informiert und es gibt die Möglichkeit, Anregungen aufzuschreiben. Zudem werden in den nächsten Tagen an alle Haushalte Postkarten verteilt, die dann ausgefüllt an den Zweckverband zurückgesandt werden können. Vor der Sommerpause soll es zusätzlich einen Bürgerspaziergang auf dem Housing-Gelände geben, sofern Corona eine Veranstaltung in diesem Format zulässt. Wir sind sehr gespannt, was wir gemeinsam entwickeln können und freuen uns auf einen regen Bewerbungsprozess. / PS 07.05.2021